Gelnhäuser Stadtverordnete wollen keine weiteren Verzögerungen

Parlament legt Turbogang bei der Entwicklung des Joh-Areals und der gesamten Südstadt ein

GNZ 21.03.2022 (mab). Die ganz große Lösung kann kommen – in ihrer jüngsten Sitzung haben die Gelnhäuser Stadtverordneten die Verwaltung einstimmig mit der Aufstellung zweier Bebauungspläne zur Entwicklung der Südstadt beauftragt. Ziel ist es, einen Gesamtraum von rund 10 Hektar westlich und östlich des Ziegelhauses als Ganzes zu entwickeln und nach dem Aus der Sparkassenpläne für das Joh-Areal ein neues Kapitel der Stadtentwicklung aufzuschlagen. Und dabei wollen die Stadtverordneten mehrheitlich eines – nämlich keine Zeit mehr verlieren. […]

Wie Mario Röder (Bürger für Gelnhausen) als Vorsitzender des Bauausschusses im Parlament betonte, soll nun alles ganz schnell gehen. Der Vorschlag der Verwaltung, die vorhandenen Einzelpläne für das Joh-Areal, das Quartier Hailerer Straße, den Parkplatz Triangulum und das Parkhaus Hailerer Straße in einem 7,5 Hektar großen Gesamtbebauungsplan zusammenzufassen sowie eine 2,7 Hektar große Fläche östlich des Ziegelhauses mitzuentwickeln, sei fraktionsübergreifend auf große Zustimmung gestoßen.

Der Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses Mario Röder (Bürger für Gelnhausen)

Das zeigte sich auch in der Sitzung am Mittwoch, in der die Parlamentarier die Verwaltung einstimmig mit der Aufstellung der beiden entsprechenden Bebauungspläne beauftragten. […] Wie Mario Röder erläuterte, ist geplant, diese noch 2022 abzuschließen.

Parallel zu den Planungen soll der Investorenwettbewerb für die Entwicklung des Joh-Areals ausgeschrieben werden. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses hatte Bürgermeister Daniel Glöckner eine entsprechende Projektskizze für das Kaufhausgelände vorgestellt, die klare Vorgaben für die Bewerber enthält. In den Plan waren Ideen aus mehreren Fraktionen eingeflossen (die GNZ berichtete). An der Stelle des alten Gebäudekomplexes soll ein urbanes Quartier entstehen. Zwei polygonal zugeschnittene Baufenster mit einem öffentlichen Platz in der Mitte sollen zwei Blickachsen zur Altstadt ermöglichen. Die Gebäudekörper sollen im Erdgeschoss Platz für Handel, Gastronomie und kulturelle Angebote bieten. Das erste Obergeschoss ist für gewerbliche Zwecke oder Wohnungen vorgesehen, die weiteren Stockwerke sind für Wohnraum gedacht. Stellflächen sollen ausschließlich in Form einer Tiefgarage unterhalb des Platzes und der Verkehrswege geschaffen werden. Und das sind nur wenige der detaillierten Vorgaben.

Die GN-plus-Fraktion hatte ihre alte Forderung nach Auslobung eines Ideenwettbewerbs für das Joh-Areal erneut auf die Tagesordnung gesetzt, fand damit allerdings keine Zustimmung. „Damit würden wir zwei Schritte rückwärtsgehen“, sagte Mario Röder. Das sah auch Susanne Turlach (SPD) so, die die grundsätzlichen Eckpunkte des Plans als positiv bewertete […].