Streuobstwiesen sanieren – Wildschweinen den Unterschlupf nehmen

Im Dickicht der Sträucher und Brombeerhecken finden die Schwarzkittel am Rand des Wohngebiets ausreichend Unterschlupf. Foto: Archiv Abel GNZ 01.02.2023

Umweltausschuss soll sich mit verwilderten Streuobstwiesen beschäftigen

Gelnhausen (mab). Sie sind ein Paradies für Wildschweine: Zahlreiche Grundstücke am Gelnhäuser Stadtrand sind verwildert und so der perfekte Rückzugsort für die Schwarzkittel. In der jüngsten Stadtverordnetenversammlung haben die Bürger für Gelnhausen einen ambitionierten Antrag vorgelegt, der fordert, die Flächen vom Wildwuchs zu befreien.

Im Kern enthält der Antrag, der von den Stadtverordneten geschlossen zur weiteren Beratung in den Umweltausschuss verwiesen wurde, drei Forderungen: Grundstücke, die sich im Besitz der Stadt befinden, sollen vom Betriebshof bearbeitet werden. „Eine Beseitigung der Verbuschungen auf diesen Wiesen sind für eine effektive Bejagung dringend erforderlich“, hatte BG-Fraktionschef Jochen Zahn bereits im Dezember im Gespräch mit der GNZ betont. Wie er im Parlament ergänzte, verfüge der Betriebshof über eine sogenannte Mähraupe im Wert von 75 000 Euro, die für die erforderlichen Arbeiten geeignet sei.

Private Flächen, auch das sieht der BG-Antrag vor, sollen mithilfe des Landschaftspflegeverbands Main-Kinzig entbuscht werden. Nach Vorgesprächen mit dem Verband könne die Stadt Gelnhausen in die Planungen für das laufende Jahr aufgenommen werden. Dank Fördermitteln seien die Arbeiten für Grundstücksbesitzer kostenlos. Allerdings müssen sie versichern, die erforderliche künftige Pflege sicherzustellen.

Flächen, auf denen der Verband 1998 bereits Hecken entfernt hatte, können von diesem nicht mehr kostenlos bearbeitet werden. Der Grund: In mehreren Fällen hatten sich die Besitzer nicht an ihr Versprechen gehalten, sich weiterhin um die Pflege zu kümmern. Hier sieht der Antrag vor, die Hecken in Abstimmung mit den Besitzern vom Betriebshof oder geeigneten Unternehmen entbuschen zu lassen. Die Eigentümer sollten sich an den Kosten beteiligen. Für den Fall, dass keine Vereinbarung zustande kommt, sieht der Antrag eine Übernahme der Flächen durch die Stadt zum aktuellen Bodenrichtwert vor. „Das Wichtigste ist, die Besitzer von Baumgrundstücken dazu zu bringen, diese auch richtig zu pflegen. Viele denken leider, dass dies von selbst passiert“, betonte Markus Wimmer (Gelnhausen plus). Um die Bürger für das Thema zu sensibilisieren, schlug er vor, die neue Jagdgenossenschaft Gelnhausen-Mitte einzubeziehen. Zudem forderte Wimmer, den Antrag zur weiteren Beratung in den Umweltausschuss zu verweisen. „Allerdings sollte die Angelegenheit schnell behandelt werden, da wir keine Zeit verlieren dürfen.“