Stadtverordnete wollen ungenutzte Immobilien im Besitz der Stadt zeitnah veräußern GNZ 26.04.2022
Gelnhausen (mab). 2016 hatte der Gelnhäuser Magistrat den Ankauf des ehemaligen Hotels „Stadt-Schänke“ in der Fürstenhofstraße beschlossen und später versucht, die Immobilie wieder zu veräußern – bislang ohne Erfolg. Doch der Bau ist nicht die einzige städtische Immobilie, die aktuell leer steht. In ihrer jüngsten Sitzung haben die Stadtverordneten einstimmig beschlossen, den Magistrat mit einer Liste städtischer Gebäude zu beauftragen, für die kein Nutzungskonzept vorliegt, um diese anschließend aktiv zu vermarkten, gegebenenfalls über ein offenes Bieterverfahren. Wie aus der Beschlussvorlage von CDU, Bürgern für Gelnhausen und Grünen hervorgeht, soll dabei der Schaffung von Wohnraum Vorrang eingeräumt werden.
„Durch den Verkauf ungenutzter Immobilien könnte die Stadt ihre Schulden reduzieren und die Kosten für den Unterhalt einsparen“, heißt es in der Antragsbegründung. Zudem sei es ein negatives Signal, „wenn die Stadt in Zeiten von Wohnungsnot Gebäude leer stehen lässt“. Am Beispiel Fürstenhof sei deutlich geworden, dass leer stehende Gebäude auch ein erhöhtes Risiko für Vermögensschäden bergen. „Am derzeitigen Immobilienmarkt gibt es genug Investoren und Familien, die entsprechende Objekte suchen. Eine zügige Vermarktung könnte sogar noch den Haushalt 2022 entlasten“, heißt es in der Vorlage und weiter: „Mit der vertraglichen Vereinbarung einer baldigen Nutzung sollen mögliche Spekulationen vermieden werden.“
Dass dies auch im Falle des Fürstenhofs gilt, ist allerdings wenig wahrscheinlich. Bislang versucht die Stadt das denkmalgeschützte Gebäude erfolglos zu veräußern. Die letzte komplette Sanierung, bei der die Hotelanlage ausgebaut wurde, erfolgte im Jahr 1990. Seit dieser Zeit wurden nur die notwendigsten Instandsetzungsarbeiten ausgeführt. Das Gebäude ist stark sanierungsbedürftig und steht aufgrund eines bislang nicht behobenen Wasserschadens leer. Immerhin: Der östliche Teil des Gebäudes ist entkernt worden, dabei wurden die Wände und Decken der Immobilie komplett freigelegt. Ein Interessent für das Gebäude hat sich laut Bürgermeister Daniel Glöckner bislang nicht gefunden.