Heuchlerische „Hüter“ der Demokratie: SPD-Vorsitzende Susanne Turlach beklagt ein “SPD-Bashing” und fordert Rückkehr zur Sachpolitik
Kommentar von Matthias Boll in der GNZ vom 12.12.2019
Der Appell der SPD-Vorsitzenden Susanne Turlach, doch bitte zur Sachpolitik zurückzukehren und nicht durch „SPD-Bashing“ das Bild der Demokratie zu beschädigen, ist heuchlerisch und anmaßend.
Heuchlerische „Hüter“ der Demokratie
Ist das dieselbe SPD, die zum wiederholten Male in Sitzungen der Stadtverordnetenversammlungen Redner politischer Mitbewerber mit lauten Zwischenrufen niedergebrüllt hat? Ist das dieselbe SPD, die sich seit Wochen und Monaten dadurch hervorgetan hat, dass sie gemeinsame Sache mit der FDP von Bürgermeister Daniel Glöckner macht, um eine dringend notwendige Aufklärung bei den drei Baustellen Stadthalle, Mittlauer Weg und BImA-Klage zu verhindern? Ist das dieselbe SPD, die zusammen mit der FDP abstruse und an den Haaren herbeigezogene Rücktrittsforderungen gegen unliebsame politische Gegner stellt? Ist das Sachpolitik, liebe Frau Turlach? Es ist durchaus legitim, dass die SPD versucht, mit plumpen Angriffen wie gegen die BG und deren Vorsitzenden Bodo Delhey von den eigenen Unzulänglichkeiten und den Fehlern ihrer wohlgemerkt hauptamtlichen Genossen Kauder und Stolz in der Vergangenheit abzulenken. Aber der Wähler ist nicht dumm. Vielleicht sollte die SPD daher erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren, bevor sie Mitbewerber an den Pranger stellt und sich als Wächter der Demokratie aufspielt – Ehrenamt hin oder her