Warten wir nicht, bis sich die neu gewählte Stadtverordnetenversammlung konstituiert hat, die Ausschüsse gebildet und arbeitsfähig sind und die sich anschließende Sommerpause hinter uns liegt.
In der vergangenen Woche wurde vom MKK die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung als Grundlage für ein neues Radverkehrskonzept vorgestellt, für den Verkehrsdezernenten Winfried Ottmann „ein erster Schritt“, (…) bis Ende dieses Jahres sollen die bis dahin abgestimmten Vorschläge zur Verbesserung der Radfahrbedingungen sowie ein erläuternder Abschlussbericht vorliegen“. Die Umsetzung wird demnach frühestens irgendwann in 2022 beginnen. Bereits Ende 2020 haben die „People & Fridays for Future” Gelnhausen eine “Bestandsaufnahme Fahrradfahren in Gelnhausen“ mit einem „Maßnahmenkatalog Radverkehr“ für die Stadt Gelnhausen an alle Fraktionen im Stadtparlament geschickt, verbunden mit der Hoffnung, dass die vorgeschlagenen Projekte zügig angegangen werden. Dies wurde als gemeinsamer Antrag aller Fraktionen im Stadtparlament beschlossen. Nach unserer Kenntnis wurde bis jetzt mit der Umsetzung nicht begonnen, typisch für den Unwillen der Rathausspitze, sich mit Themen zu beschäftigen, die aus der Bürgerschaft kommen.
Einige dieser Ideen für Verbesserungen des Radwegenetzes sind nicht neu, die „Bürger für Gelnhausen“ haben bereits seit Jahren dafür geworben und dafür gesorgt, dass im städtischen Haushalt die notwendigen Mittel bereitgestellt wurden, leider wurden sie nicht abgerufen, für die Fahrradfahrer wurde nichts getan.
Das darf nicht so weitergehen. Zumindest die kurzfristig möglichen Maßnahmen müssen sofort umgesetzt werden, besondere Priorität sollen die Schulwege erhalten, die Tempobeschränkungen auf 30 km/h in einigen Bereichen und die Neuführung des R3 entlang der Kinzig statt durch das Gewerbegebiet. Mit der geplanten Verlegung der Fahrradboxen mit Auflademöglichkeit für E-Bikes auf der Müllerwiese würde Gelnhausen außerdem für Radtouristen attraktiver. (Siehe hierzu auch https://buergerfuergelnhausen.de/radwege-in-gelnhausen/ )
Seit „Hessen Mobil“ nicht mehr für den Bau von Autobahnen zuständig ist gibt es von dort etliche Hilfen für die Verbesserung des Radverkehrs. Zahlreiche Beispiele finden sich auf der Seite https://www.nahmobil-hessen.de/ . Sie ist Teil des „Programms Mobiles Hessen 2030 und des Integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025“. Dort sind auch diverse Möglichkeiten zur finanziellen Förderung durch das Land zu finden.
- Einzelne Projekte können bis zu 70 % gefördert werden.
- Besondere Förderung gibt es für sichere Schulwege: Für uns hochinteressant ist die Anlage des Schulwegs als kombinierter Fuß- und Radweg vom Neubaugebiet Mittlauer Weg in die Grundschule entlang der Lärmschutzmauer.
Die Mittel müssen von der Gemeinde nur beantragt werden, manche Förderprogramme laufen allerdings zum Jahresende aus.
Deshalb warten wir nicht, bis sich die neu gewählte Stadtverordnetenversammlung konstituiert hat, die Ausschüsse gebildet und arbeitsfähig sind und die sich anschließende Sommerpause hinter uns liegt.
Packen wir es jetzt an!