Ausbau Bürgersteig Frankfurter Straße: Autogerecht statt menschengerecht
Ortsbeirat und Anwohner nicht beteiligt
Die „Bürger für Gelnhausen“ schlagen vor, im gesamten Stadtgebiet Parkmarkierungen auf den Bürgersteigen zu beseitigen, damit die Bürgersteige nicht durch parkende Autos blockiert werden und den Menschen/Fußgängern vollständig zur Verfügung stehen.
Anlass für diesen Vorschlag ist der autogerechte Ausbau des Bürgersteigs in der Frankfurter Straße, bei dem wieder Parkmarkierungen auf dem Bürgersteig statt auf der Fahrbahn angelegt wurden.
Beim Ausbau des Bürgersteigs in der Frankfurter Straße wurde erneut die Chance verpasst, Gelnhausen menschenfreundlich statt autofreundlich umzugestalten. Die Wünsche und Vorschläge der Anwohner und des Ortsbeirates wurden von Magistrat und Verwaltung wieder einmal nicht berücksichtigt.
Der Bürgersteig wurde nicht verbreitert, es wurde kein kombinierter Fuß- und Fahrradweg angelegt, die Parkmarkierungen auf dem Bürgersteig wurden nicht beseitigt. Statt Parkflächen für PKW auf der Fahrbahn zu markieren, und damit die Fahrbahnbreite und die Verkehrsgeschwindigkeit zu reduzieren, wurden auf der neuen Pflasterung des Bürgersteiges erneut Parkflächen markiert. Damit wird der geringe Raum des Gehweges durch parkende Autos wieder stark eingeschränkt und damit die für Fußgänger und Fahrradfahrer weiterhin behindert.
Auch ein erster kleiner Beitrag zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Gelnhausen im Bereich Mobilität hätte verwirklicht werden können. Das Klimaschutzkonzept sieht im Bereich Mobilität unter anderem Potenziale durch gezielte Verkehrsvermeidung und Verkehrsbeeinflussung, durch Maßnahmen zur Beeinflussung des Personenverkehrs sowie den Ausbau eines flächendeckenden, sicheren Radwegenetzes in der Stadt vor.
Die starke Verkehrsbelastung der Frankfurter Straße und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Anwohner sind seit vielen Jahren immer wieder Thema im Ortsbeirat Gelnhausen und in der Verwaltung. Der starke Autoverkehr verursacht hohe Abgas- und Lärmemissionen, die die Anwohner belästigen und schädigen. Die Breite der Fahrbahn führt dazu, dass zu schnell gefahren wird, wodurch höhere Lärmemissionen auftreten und Fußgänger und Fahrradfahrer gefährdet werden.
Auf dem Bürgersteig parkende Autos behindern die Fußgänger, Eltern mit Kinderwagen, Behinderte mit Rollator oder Rollstuhl und junge bis 8 Jahre alte Fahrradfahrer, die den Bürgersteig nutzen müssen.
Die Anwohner haben immer wieder Vorschläge gemacht, wie man die genannten Probleme mildern oder beseitigen kann. Als einfache und preiswerte Möglichkeit wurde beispielsweise vorgeschlagen, die Parkmarkierungen auf dem Bürgersteig zu beseitigen und Parkflächen für Autos auf der Fahrbahn zu markieren. Damit würde erreicht, dass der wenige Platz auf dem Bürgersteig uneingeschränkt von den Fußgängern genutzt werden könnte. Ferner würde die Breite der Fahrbahn reduziert, wodurch sich die Geschwindigkeit des Autoverkehrs reduzieren würde.
Im Ortsbeirat Roth wurde auf Initiative der BG vorgeschlagen und beschlossen, den von Roth kommenden und an der Westspange endenden kombinierten Fahrrad- und Fußweg ab der Freigerichter Straße bis zur GGG-Mensa in der Frankfurter Straße fortzuführen.
Hierzu hätte der Bürgersteig geringfügig verbreitert werden müssen.
Neben einem verbreiterten kombinierten Fahrrad- und Fußweg wurde von der BG vorgeschlagen, die Parkmarkierungen auf dem Bürgersteig zu beseitigen und auf der Fahrbahn aufzubringen.
Bürgermeister Glöckner wollte dies auf dem kurzen Dienstwege mit Hessen Mobil klären. Er hat es aber nicht geschafft Hessen Mobil von einem menschengerechten Umbau der Frankfurter Straße zu überzeugen. Hessen Mobil hat auf den autogerechten Ausbau der 1970er-Jahre bestanden und den beiden Maßnahmen nicht zugestimmt.
Leider wurden auf dem neuen roten Verbundpflaster mit grauen Steinen wieder Parkflächen markiert, die auch sofort mit parkenden Autos zugestellt wurden. Es wurden sogar Bordsteine abgesenkt, damit die Autos leichter auf den Bürgersteig auffahren können.
Daraufhin hat der BG-Fraktions- und Bauausschuss-Vorsitzende Bodo Delhey Bürgermeister Glöckner und Bauamtsleiter Oberst Anfang März gebeten, die grauen Steine zu beseitigen und die Parkmarkierungen auf der Fahrbahn aufzubringen. Dies sei prinzipiell möglich, müsse aber vorher mit Hessen Mobil geklärt werden. Auf eine positive Antwort und Umsetzung wartet Bodo Delhey bis heute.
Die „Bürger für Gelnhausen“ möchten, dass im gesamten Stadtgebiet das Parken auf den Bürgersteigen unterbunden wird und Verstöße konsequent geahndet werden. Alle derzeit auf Bürgersteigen vorhandenen Parkmarkierungen sollen beseitigt und ggf. auf der Fahrbahn markiert werden. Durchgehende Fahrradwege zu den Schulen sind endlich zu planen und auszuführen. Straßen, Wege und Plätze sollen menschengerecht und nicht autogerecht gestaltet werden.