Seit der Attacke auf die am Rande des Flugplatz stehende dreihundertjährige Eiche steht der Aero-Club Gelnhausen in den Negativ-Schlagzeilen. Nicht ohne Grund: Hält doch die Clubspitze beharrlich am Bau einer befestigten Landebahn fest und wischt jegliche Alternativen vom Tisch. Für den Parallelbetrieb von Segel- und Motorflug reichen die Sicherheitsabstände nicht aus. Mit der Fällung der unter Schutz stehenden Eiche würden nicht nur die erforderlichen Sicherheitsabstände gewahrt, sondern auch die Voraussetzungen für den Bau einer befestigten Landebahn geebnet.
Offensichtlich stören sich die Club-Verantwortlichen auch nicht an dem im Jahre 2000 erfolgreich durchgeführten Bürgerbegehren gegen eine asphaltierte Landebahn. Wir erinnern: Aufgrund von 2650 Unterschriften Gelnhäuser Wahlberechtigter waren sich alle politischen Parteien in der Stadtverordnetenversammlung ihrer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung bewusst und votierten einstimmig gegen eine befestigte Landebahn. Das Bürgerbegehren hat nach wie vor Bestand.
„Es ist nicht hinnehmbar, in einem derart lärmbelasteten Tal wie dem Kinzigtal weitere Lärmquellen zu akzeptieren. Eine Erweiterung des Flugplatzes kann und wird von der Bevölkerung nicht toleriert. Die hier lebenden Menschen haben auch ein Recht auf Ruhe und Erholung. Diesem Bedürfnis ist Vorrang einzuräumen gegenüber einer kleinen Minderheit, die ein lärmintensives Hobby betreibt. Sollte es nicht möglich sein, mit den jetzigen Gegebenheiten den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten, plädieren auch die BÜRGER FÜR GELNHAUSEN für eine Herabstufung des Verkehrslandeplatzes“, so die Vorsitzende der BG, Renate Baumann. Es ist unverkennbar, dass mittlerweile der Motorflugsport dominiert, stolz wurde kürzlich das 17. Motorflugzeug präsentiert, der Segelflug hat an Priorität verloren. Hier sind die politischen Parteien gefordert, dieser Negativentwicklung entgenzutreten.
„Die vom Aero-Club gewünschte asphaltierte Landebahn würde verstärkt Flugverkehr anziehen und einen ganzjährigen Flugbetrieb ermöglichen“ erklärt Bodo Delhey, stellvertretender Vorsitzender der BG. „Zum Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm lehnen die BÜRGER FÜR GELNHAUSEN eine befestigte Landebahn kategorisch ab“. Delhey weiter: „Die Tatsache, dass der Flugplatz quasi mitten im Stadtgebiet liegt und von dicht besiedelten Wohngebieten eingekreist ist, verbietet die ungebremste Ausweitung dieses lärmenden Hobbys“.
Das von der Clubspitze gerne begründete Ansinnen der gestiegenen Geschäftsfliegerei ist nicht haltbar und auch nicht erstrebenswert für den kleinen Flugplatz in Gelnhausen. Nach unseren Recherchen erfolgte z. B. im Jahr 2004 nicht ein einziger Geschäftsflug. Folglich macht es auch keinen Sinn, einen aufwändigen Verkehrslandeplatz zu betreiben. Delhey abschließend: „Zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität wäre eine Herabstufung des Verkehrslandeplatzes erstrebenswert. Mit dieser Lösung könnten Flieger und Bürger friedlich koexistieren.“