Der Ortsbeirat und zahlreiche Röther Bürger lehnen einen Solarpark auf den Weiberswiesen ab.

Im Ortsbeirat wird deutlich: Ein potenzieller Standort kommt für die Bürger in Roth nicht infrage GNZ 01.02.23

Gelnhausen-Roth (jol). Die aktuelle Prüfung potenzieller Flächen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen hat im Ortsbeirat Roth hohe Wellen geschlagen. Auslöser war der Antrag der SPD, die „Weiberswiesen“ dafür vorzusehen. Das stieß beim Gremium wie bei fast allen der rund 40 anwesenden Bürger auf Ablehnung. Rathaus wie Kommunalpolitik konnten die Stimmung zwar beruhigen, die Sorgen aber nicht ganz ausmerzen.

Da das Thema „Solarpark Weiberswiesen“ auf der Tagesordnung stand, war es nicht verwunderlich, dass sich gemeinsam mit dem Ortsbeirat rund 40 Besucher in der Willi-Bechtold-Halle versammelt hatten. Schon als das Gebiet am Rande der Kinzigaue als Gewerbegebiet oder zum ersten Mal als Solarpark ins Auge gefasst worden war, stemmten sich die Röther dagegen. Ortsvorsteher Ottmar Schüll (SPD) machte mit seinen einleitenden Worten klar, dass er auf der Linie der Bürger sei. Es sei nicht nur wichtig als Naherholungsgebiet, sondern auch für die Landwirtschaft. Hochwassergefährdet seien die Wiesen ebenso. Man könne nicht immer weitere Flächen opfern. Zudem müsse man bei einer immer älter werdenden Bevölkerung bedenken, dass der Weg den Herzberg hoch nicht mehr für jeden zu schaffen sei. Deshalb hatte sich Schüll als Stadtverordneter auch bei dem Prüfungsauftrag, der sich aus dem Antrag der SPD zur Schaffung eines Solarparks entwickelt hatte, als Einziger enthalten.

„Wir sind derzeit mitten in der Prüfung, welche Flächen wir nutzen können“, berichtete Bürgermeister Daniel Glöckner. Die Stadtverordneten hatten als Klimaziel beschlossen, Gelnhausen bis 2035 klimaneutral zu machen. Dies müsse nun in die Wege geleitet werden. Der Bürgermeister machte klar, dass die „Weiberswiesen“ aufgrund der Lage eher ungeeignet seien. „Das Wasser fließt im Plan im rechten Winkel an der Fläche vorbei. Das ist wohl nur in Gelnhausen so.“ Nach einem Hinweis sagte der Rathaus-chef, dass die „Weiberswiesen“ im Rahmen der Novellierung des Landschaftsschutzgebiets in diese Kategorie fallen könnten.

Auch Reinhard Simon (BG) versuchte, die Bürger zu beruhigen. „Wir arbeiten daran, dass zunächst versiegelte Flächen genutzt werden.“ Eine Überdachung des Parkplatzes am Hallenbad mit einer Photovoltaikanlage könnte nicht nur Strom liefern, sondern auch die Fahrzeuge schützen. Glöckner ergänzte, dass so etwas auch am Parkplatz am Freibad im Gespräch sei. „Wir haben zwar viel Fläche, aber das meiste ist Wald und Auengebiet“, verwies er aber auch darauf, dass es nur wenige potenzielle Plätze für Photovoltaikanlagen auf freier Fläche gebe. Christian Litzinger (CDU) erklärte ebenfalls, dass im Rahmen der aktuellen Prüfung die „Weiberswiesen“ eigentlich eine untergeordnete Rolle spielen würden.

Für die Bürger vor Ort war die Antwort auf die Frage ganz klar: „Ein Solarpark gehört nicht auf die Weiberswiesen.“ Zudem habe man mit dem schon bestehenden Solarpark am ehemaligen Munitionsdepot bereits einen Beitrag zur Energiewende geleistet. Nur eine Stimme bat zu bedenken, dass ein Solarpark immer noch eine bessere Alternative sei, als im Wald große Windkraftanlagen zu errichten. Man könne sich zumindest einer Diskussion und einer gesunden Abwägung nicht verschließen. Nach den Aussagen von Kommunalpolitik wie Rathaus findet genau das im Moment im Rahmen der Prüfung statt.