Elfriede Günther äußert sich zum GNZ-Bericht „SPD, Grüne und FDP wollen Delhey abwählen“ (GNZ vom Mittwoch). Günther sitzt für die CDU in der Gelnhäuser Stadtverordnetenversammlung und ist unter anderem Mitglied im Bauausschuss. Die GNZ veröffentlicht ihr Schreiben am 08.02.2020 leicht gekürzt im Wortlaut.
Der Vorwurf, die Neutralität als Vorsitzender eines Ausschusses nicht gewahrt zu haben, liegt immer in den Augen des Betrachters. Bei jedem Stadtverordneten, egal welcher Partei, erkennt man in seinen öffentlichen Äußerungen die Grundausrichtung seiner Partei. Dass man ausgerechnet bei Herrn Delhey diesen Vorwurf als Abwahlgrund nennt hat tiefgreifendere Gründe.
Vorwürfe und Beleidigungen in der Sitzung der Stadtverordneten am 18. Dezember gegenüber Herrn Delhey waren unangemessen für ein demokratisch gewähltes Parlament. Die „Bürger für Gelnhausen“ haben mit ihrem Antrag erneut an die inzwischen drei erstellten Klimaschutzkonzepte (2010, 2013 und 2019) und deren Umsetzung erinnert, was die Kritiker, die das Thema für sich reklamierten, ebenso hätten tun können. Dass Herr Delhey mit seiner Fraktion an die nunmehr drei Klimaschutzkonzepte erinnert, war gut und notwendig. Ihn dafür als Nachahmer und Kopierer dieser Sache zu beschimpfen, war völlig daneben.
Des Weiteren war es zuerst die BG, die sich den Unregelmäßigkeiten im Neubaugebiet „Mittlauer Weg“ angenommen hat und den Anwohnern Gehör schenkte. Redebeiträge der Betroffenen in den angeprangerten Sitzungen waren dem Thema und der explosiven Stimmung geschuldet. Nicht üblich ist es zwar, bei Sitzungen den Bürgern das Wort zu erteilen. Aber was ist falsch daran, Politik für den Bürger zu machen und dessen Meinungen mit in die Entscheidungen einzubeziehen? Den derart zu Recht verärgerten Anwohner des Mittlauer Wegs den Mund zu verbieten, kann man nur, wenn man die Öffentlichkeit ausschließt.
Alle derzeit offenen Baustellen in unserer Stadt werden auffällig von SPD und FDP verniedlicht. Betroffene, seien es Anwohner des Mittlauer Wegs oder Benutzer der Stadthalle, werden sich bei der nächsten Wahl daran erinnern, wer als gewählter Volksvertreter sein Amt zugunsten der Bürger ausübt und wer versucht, dies durch Abwahl abzuwenden. Als CDU-Mitglied im Ausschluss werde ich gegen die Abwahl stimmen.