BG wollen mehr Informationen zu Alternativen
Die Bürger für Gelnhausen (BG) wollen bei der Sitzung der Stadtverordneten¬ver¬sammlung am Mittwoch beantragen, den Tagesordnungs¬punkt 2.2. „Entscheidung Joh-Immobilie“ zu vertragen bzw. die Vewaltung bitten, die Vorlage zurück zu ziehen.
Die Verwaltungsvorlage sieht vor, das ehemalige Kaufhaus Joh in ein City-Outlet umzuwandeln und die SEG zu beauftragen, die Angebote der beiden City-Outlet-Investoren zu prüfen und für eine Vergabe zu verhandeln.
Die BG-Fraktion hat in ihrer Fraktionssitzung über die Entwicklung der Joh-Immobilie und die Pläne der beiden City-Outlet-Investoren gesprochen. Beide Investoren konnten die BG nicht überzeugen. Insbesondere für die Verkehrs¬problematik, erwartet werden bis zu 2.000 PKW pro Tag, wurden keine Lösungen vorgelegt, um eine Belastung der Gelnhäuser Straßen und deren Anwohner zu verhindern. Auch der Outlet-Spezialist Dr.Will hatte Bedenken gegen ein City-Outlet in Gelnhausen und wies darauf hin, dass relativ viele Outlets nach wenigen Jahren wieder schließen mussten.
Bemängelt wurde von der BG-Fraktion, dass den Stadtverordneten keine Alternativen zu einem City-Outlet vorgestellt wurden. Vor einer Entscheidung, wie die Joh-Immobilie zukünftig genutzt werden soll, sollten die Stadtverord¬neten über mögliche Alternativen informiert werden.
Vor einer Festlegung für oder gegen ein City-Outlet sollte daher Herr Reker eingeladen werden, seine Pläne vorzustellen. Wenn es andere Interessenten gibt, sollte ihnen auch Gelegenheit gegeben werden sich vorzustellen.
Die BG-Fraktion ist der Ansicht, dass das Konzept von Herrn Reker mit Läden im Erdgeschoss und einem Tagungs- und Kongress-Hotel in den Obergeschossen besser für Gelnhausens Bürger, Gaststätten und Geschäfte wäre als ein City-Outlet, bei dem insbesondere erhebliche Verkehrsbelastungen zu erwarten sind.
Bei Tagungen und Kongressen gibt es immer Begleitprogramme von denen die Stadt und deren Geschäfte wesentlich mehr profitieren würden als von City-Outlet-Kunden, die voraussichtlich nur in geringer Anzahl in die Stadt gehen würden. Für Tagungsteilnehmer werden z.B. Stadtführungen gebucht und somit Besucher in die Altstadt geführt. Dies führt in der Regel dazu, dass die Gäste auch Gaststätten und Läden nutzen. Das sehenswerte historische Ambiente der Gelnhäuser Altstadt wird viele Gäste begeistern und auch dazu führen, dass sie nochmals mit ihren Ehepartnern nach Gelnhausen kommen.
Mit einem größeren Hotel hätten auch Reisegruppen die Möglichkeit alle Teilnehmer in einem Hotel unterzubringen und damit würde das Angebot für Touristen wesentlich verbessert.
Nachdem jetzt schon viel Zeit vergangen ist, sollten wir eine wichtige Ent-scheidung für die zukünftige Entwicklung der Stadt Gelnhausen nicht übers das Knie brechen und uns Zeit lassen Alternativen für ein City-Outlet zu prüfen, fasst der BG-Fraktionsvorsitzende Bodo Delhey die Meinung der BG-Fraktion zusammen.
Die BG wollen deshalb Bürgermeister Glöckner bitten, den Tagesordnungs¬punkt 2.2 „Entscheidung Joh-Immobilie“ zu vertagen. Gleichzeitig fordern die BG Bürgermeister Glöckner auf, Herrn Reker und eventuell vorhandene andere Interessenten kurzfristig einzuladen, ihre Pläne den Stadtverordneten vorzustellen.
Wenn die Stadtverordneten über Alternativen informiert worden sind, könnte dann in einer Sondersitzung eine Entscheidung getroffen werden. Auf ein paar Wochen sollte es für eine so wichtige Entscheidung für die Stadtent¬wicklung jetzt nicht mehr ankommen.
Nach den der BG vorliegenden Informationen wurde von Hotelbetreibern ermittelt, dass ein Bedarf an Hotelbetten besteht und der Standort Geln-hau¬sen bestens geeignet wäre.
Das größte Problem eines City-Outlets, die zu erwartende hohe Verkehrs-belastung, würde sich mit einem Tagungshotel deutlich verbessern. Für die BG stellen die Pläne von Herrn Reker daher eine ernsthaft und ergebnisoffen zu prüfende Alternative dar.
Die BG glauben, dass Verkaufsflächen im Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhaus Joh mit Angeboten für junge Leute (z.B. H&M) in Verbindung mit einem Kongress-und Tagungshotel ein besserer und für die Stadt verträg-licherer Frequenzbringer für Gelnhausen und die vorhandenen Geschäfte wäre als ein City-Outlet.
Einige Tausend Schüler sind zudem ein großes Käuferpotential, das bisher weit¬gehend ungenutzt ist.