“Prioritäten setzen”

„Nicht nachvollziehbar“: Bürger für Gelnhausen vermissen Mittel zum Schutz vor Starkregen im Haushaltsentwurf

Mit 100 neuen Versickerungsmulden wollen die Bürger für Gelnhausen die Barbarossastadt besser vor Starkregenereignissen schützen. Der Verwaltung werfen sie vor, einen entsprechenden Parlamentsbeschluss im Haushaltsentwurf für 2025 ignoriert zu haben.

Redaktion GNZ

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17.01.2025, 14:52 Uhr

Gelnhausen. Mindestens 100.000 Euro wollen die Bürger für Gelnhausen (BG) 2025 in den städtischen Haushalt einstellen, um die Stadt im Zuge des Klimawandels besser vor Starkregenereignissen zu schützen. In einer Pressemitteilung erinnert die Wählergemeinschaft an einen entsprechenden Antrag der Stadtverordnetenversammlung aus dem Vorjahr, der auf Initiative der BG-Fraktion einstimmig beschlossen wurde und der im Haushaltsplan nicht berücksichtigt werde, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mario Röder (BG) reagiert mit Unverständnis: „Das ist nicht nachvollziehbar“, betont Röder als Mitglied des städtische Finanzausschusses. „Aktuell wird mit einem Defizit von über 7,5 Millionen Euro geplant und da ist die drohende Erhöhung der Kreis- und Schulumlage noch gar nicht berücksichtigt. Gerade bei dieser angespannten Haushaltslage gilt es, Prioritäten zu setzen“, heißt es in der Mitteilung der Wählergemeinschaft.

Aktuell wird mit einem Defizit von über 7,5 Millionen Euro geplant und da ist die drohende Erhöhung der Kreis- und Schulumlage noch gar nicht berücksichtigt. Gerade bei dieser angespannten Haushaltslage gilt es, Prioritäten zu setzen.

o Röder (Bürger für Gelnhausen) kritisiert den Haushaltsentwurf 2025

Und: Dem Schutz der Bevölkerung und deren Hab und Gut vor größeren Überschwemmungen müsse in Zeiten des Klimawandels, der auch vor Gelnhausen nicht Halt machte, unbedingt Vorrang eingeräumt werden. „Stattdessen werden die städtische Haushaltsausgaben zum Beispiel im Bereich der Personalaufwendungen durch die Planung zusätzlicher Stellen weiter aufgebläht“, kritisiert die Wählergemeinschaft.

Dagegen fordern die BG, in die Schaffung von Flutmulden in den Hanglagen und in die Anlage von Zisternen an städtischen Hallen zu investieren. Diese sollen dafür sorgen, dass Regenwasser zunächst vor Ort aufgenommen, bevor es dann zeitverzögert abgeleitet wird, heißt es in der Mitteilung. „Das entlastet bei Starkregen die Kanalisation und reduziert die Gefahren von vollgelaufenen Keller sowie abrutschenden Hängen.“

Bürger für Gelnhausen: Vorhandene Mulden sanieren

Eine weitere Forderung: „Natürlich müssen in diesem Zusammenhang der Mühlbachgraben und die bereits vorhandenen Mulden ebenfalls saniert werden“, heißt es in der Mitteilung. Hierdurch könne auch im Wald und im Bereich der Streuobstwiesen mehr Regenwasser vor Ort versickern. „Bei anhaltender Trockenheit verbessert sich so die Versorgung der Bäume und deren Erhalt ist besser sichergestellt“, sind die Bürger für Gelnhausen überzeugt.

Das in den Zisternen an den städtischen Hallen und Gebäuden gesammelte Wasser könne wiederum für die Bewässerung von Bäumen und Neupflanzungen genutzt werden, die für die Beschattung von Plätzen und Straßen notwendig sind, beschreibt die Wählergemeinschaft eine Win-win-Situation.

In den laufenden Haushaltsberatungen stellt die BG-Fraktion jetzt den Antrag, mindestens 100 neue Versickerungsmulden oberhalb der Kernstadt, in Haitz und in Roth zu schaffen und die bestehenden Mulden und den Mühlbachgraben zu sanieren. Dafür soll ein Budget von mindestens 100.000 Euro eingeplant werden.

GNZ