Die Abmessungen der geplanten Omegabrücke

Als Ersatzbauwerk für den im November 2023 geschlossenen Bahnübergang in Hailer-Meerholz ist eine Omegabrücke mit einer Baulänge von 620m geplant. Die lichte Höhe über den DB-Gleisen soll 6,2m und die Breite 15,35m (inklusive Radweg) betragen. Damit wird die geplante Brücke breiter sein als die bestehende Brücke über die Bahngleise in Niedermittlau.

Durch das Brückenbauwerk ergibt sich eine Versiegelungsfläche bzw. Verlust von Auengrünland durch die Dammschüttung in Höhe von ca. 5700m².

Die Neuversiegelung der Auenfläche mit vollständigem Funktionsverlust von Boden liegt bei ca. 3000m².

Der Verlust von Retentionsraum im Überschwemmungsgebiet durch Dammschüttungen, Stützen und Widerlager liegt bei ca. 7000m².

Laut Gutachten sind 8 Fledermausarten durch den Bau der Omegabrücke gefährdet.

Nicht nur durch die neue Brücke, sondern auch durch die geplante Verbreiterung der Liebloser Straße, werden tausende Quadradmeter Fläche neu asphaltiert. Damit geht nicht nur wertvolle Versickerungsfläche verloren, die bei Starkregenereignissen dringend benötigt wird, um die Kanalisation nicht noch weiter zu überlasten.

Darüber hinaus wirken die zusätzlich asphaltierten Flächen als weitere Hitze-Hotspots in den Sommermonaten. Dies beeinträchtigt neben dem Verkehrslärm und den Abgasen massiv die Lebensqualität der Anwohner. Unmittelbar angrenzend zum geplanten Brückenbauwerk und zur verbreiterten Liebloser Straße befindet sich das Pflegeheim im Schloßpark. Die zu erwartende Lärm- und Abgasbelastung durch den zunehmenden Verkehr für die Heimbewohner scheint auch die Entscheidungsträger der Stadt Gelnhausen in der Mehrheit nicht wirklich zu interessieren, da sie sich mehrheitlich für die Brücke ausgesprochen haben.

Auch Hessenmobil ist sehr am Bau der Omegabrücke interessiert. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass sich Hessenmobil in Lauterbach für den Bau einer Umgehungsstraße einsetzt um den Verkehr aus der Innenstadt fern zu halten. In vielen Gemeinden wird aus guten Gründen mit Umgehungsstraßen der Verkehr aus den Zentren umgeleitet.

Was passiert in Hailer-Meerholz? Hier wird genau das Gegenteil geplant. Es haben offensichtlich noch nicht genug Menschen verstanden, warum es heißt: „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.“