Bei der letzten öffentlichen Sitzung der BÜRGER FÜR GELNHAUSEN (BG) wurde über aktuelle lokalpolitische Themen wie U3-Betreuung, Beteiligung an den Stadtwerken Gelnhausen, Mobilfunk, Lärm, Coleman Park und Video-Überwachung diskutiert. Ein Schwerpunkt war die Diskussion über die Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren.
Bis 2013 sollen für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren Betreuungsangebote geschaffen werden, darauf hatten sich Bund und Länder auf dem sogenannten Krippengipfel 2007 geeinigt, informierte der Fraktionsvorsitzende Bodo Delhey über die Zielvorgabe für die U3-Betreuung.
Zur aktuellen Situation in Hessen wurde von der BG-Vorsitzende Renate Baumann eine Pressemitteilung des Hessischen Sozialminister Stefan Grüttner vom 08.11.2011 zitiert:
„Mit einem aktuellen Versorgungsgrad von 28,6 Prozent (November 2011) ist Hessen bestens dafür gerüstet, das auf dem Krippengipfel 2007 vereinbarte Ziel eines 35-prozentigen Versorgungsangebotes bis 2013 zu erreichen. Mit der aktuellen Betreuungsquote, welche die Zahl der tatsächlich in Anspruch genommen Angebote wiederspiegelt, lag Hessen zum Stichtag 1. März 2011 mit 21,6 Prozent auf Rang drei der westdeutschen Flächenländer.“
Bodo Delhey wies darauf hin, dass in Gelnhausen bereits Betreuungsplätze für ca. 40 % der Kinder unter 3 Jahren angeboten werden. Das Betreuungsangebot setzt sich wie folgt zusammen: 62 Plätze in städtischen Einrichtungen und 50 Plätze bei freien Trägern sowie 28 Tagesmütter.
Gelnhausen liegt damit nicht nur deutlich über dem hessischen Versorgungsgrad, sondern auch schon über der Zielvorgabe von 35 %, fasste Ottmar Schüll zusammen.
Das BG-Magistratsmitglied Frank Rompel erläuterte, dass im Haushaltsplan für die Kindergärten im Jahr 2011 Aufwendungen von 3.832.000 Euro und Erträge von 1.523.350 Euro und somit ein Zuschussbedarf von 2.308.650 Euro eingeplant sind.
Es wurde verdeutlicht, dass der weitere Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren erhebliche zusätzlichen Kosten, nicht nur für Investitionen, sondern auch für zusätzliches Personal, verursachen würde. Das jährliche Defizit bei der Kinderbetreuung von derzeit ca. 2,3 Mio. Euro würde sich bei einem weiteren Ausbau noch deutlich erhöhen.
Nach Meinung der BÜRGER FÜR GELNHAUSEN (BG) sollte deshalb im Jugendausschuss beraten werden, ob ein Versorgungsgrad von 40 % ausreichend ist oder ein weiterer Ausbau von Betreuungsangeboten notwendig erscheint und finanzierbar ist. In diesem Zusammenhang sind auch die Gebühren zu überprüfen, hier wünschen sich die BG einkommensabhängige Kindergartengebühren.