Antworten der BG auf Fragen des Gelnhäuser Tageblatts

Das Gelnhäuser Tageblatt hat die Fraktionen um Antwort auf 5 Fragen gebeten, allerdings galt dabei eine Längenbeschränkung: 500 Zeichen pro Antwort waren das Limit.

1. Thema Geld: Wie wollen Sie die Finanzsituation der Stadt strukturell verbessern?

Das strukturelle Haushaltsdefizit lässt sich nicht mit eigenen Mitteln beseitigen. Die Gemeindefinanzierung muss grundlegend geändert werden. Die Kommunen brauchen dringend mehr Geld. Wenn Bund und Land den Kommunen zusätzliche Leistungen aufbürden, müssen auch die notwendigen Finanzmittel zu Verfügung gestellt werden. Notfalls muss die Stadt gemeinsam mit anderen Gemeinden gegen Bund und Land klagen. Parallel dazu müssen wir aber weiterhin versuchen, die Ausgaben weiter zu reduzieren.

2. Stadtentwicklungsplan: Welche Akzente müssen gesetzt werden?

Ein erfahrenes Planungsbüro sollte die Erstellung des SEP steuern. Mit Hilfe einer Gegenüberstellung von Stärken und Schwächen ist zu klären: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Vorhandene Planungen und Gutachten sind zu sichten und auszuwerten. In Bürgerversammlungen und Planungswerkstätten sollen die Bürger ihre Vorstellungen einbringen und auf diesem Weg mitbestimmen, wie es in ihrer Stadt in Zukunft aussehen soll. Leitziele und Maßnahmen sind zu entwickeln und erste Projekte durchzuführen.

3. Stichwort „Attraktive Innenstadt“: Gibt es in Gelnhausen zu wenig Parkplätze oder zu viele Autos? 

Parkplätze in der Innenstadt sollten nicht durch dort arbeitende Menschen belegt und damit Anwohnern, Einkäufern und Besuchern entzogen werden. Geschäftsleute und deren Mitarbeiter sollten im Parkhaus Mitte parken. Ein Parkhaus für die Altstadt könnte an der Berliner Straße durch einen terrassenförmigen Ausbau des dortigen Parkplatzes Richtung Philipp-Reis-Schule realisiert werden. Ein Parkhaus auf dem ehemaligen Gelände von Feuerwehr und Heimatmuseum direkt an der Marienkirche lehnen die BG ab.

4. Housing-Area: Welche Chancen, welche Risiken sehen Sie?

Die geplante Bebauung bringt neue Einwohner und Einkaufsmöglichkeiten und damit Einkommens- und Gewerbesteuerzahler. Jahrzehnte wurde in Gelnhausen Konkurrenz verhindert. Investitionen, Gewerbesteuer und Kunden gingen nach Gründau, Wächtersbach etc. Geschäftsschließungen waren die Folge. Die Ansiedlung von REWE wird die Nahversorgung mit Lebensmitteln in der Innenstadt verbessern. Nur durch Verbesserung des Angebotes können wieder Kunden zurück gewonnen werden. Nicht wieder alles in Frage stellen.

5. Unentdeckte Potenziale: Könnte die Stadt touristisch aufgewertet werden, indem man die Kinzig viel stärker in die Überlegungen mit einbezieht?

Das Kinzigufer sollte sowohl für die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität als auch für den Tourismus genutzt werden. Die BG haben einen durchgehenden Fahrrad- und Fußweg entlang der Kinzig vorgeschlagen. Im Rahmen der anstehenden Hochwasserschutzmaßnahmen sollten naturverträgliche Lösungen z.B. für die Müllerwiese gesucht werden, die die Aufenthaltsqualität verbessern. Am Ufer könnten Plätze zur Regeneration und für sportliche Aktivitäten, aber auch Cafes und Biergärten eingerichtet werden.

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