Zum Hintergrund: Der Konflikt im „Mittlauer Weg“

GNZ 06.08.2020 von Matthias Boll

Seit mehr als einem Jahr schwelt der Konflikt um den Verkauf und die Verpachtung öffentlicher Grünflächen an Privatbesitzer im Meerholzer Neubaugebiet. Ein Großteil der Anwohner des „Mittlauer Wegs“ prangert das intransparente und ungerechte Vorgehen der Verantwortlichen bei der Vergabe der Grünflächen an. Sie fühlen sich von der Stadt und der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) getäuscht und um eigentlich für Freizeit und Erholung vorgesehene Flächen betrogen.

Stadt und SEG haben zwar inzwischen Verstöße gegen den gültigen Bebauungsplan zugegeben. Zugleich beharren sie aber nach wie vor auf ihrem Standpunkt, dass diese Abweichungen nicht so gravierend seien und deshalb mit einer Änderung des B-Plans glattgezogen werden könnten.

Dieser Konflikt zwischen rund 50 Familien einer Anwohnergemeinschaft und der Stadt beziehungsweise der SEG ist auch am „Mittlauer Weg“ nicht spurlos vorübergegangen und hat tiefe Gräben im Neubaugebiet aufgeworfen. Denn die vom Verkauf der öffentlichen Grünflächen profitierende Minderheit hat freilich kein Interesse daran, die kostengünstig hinzugewonnene Fläche wieder zurückzugeben.

Um Licht ins Dunkel zu bringen, hatte die Stadtverordnetenversammlung einen Akteneinsichtsausschuss eingesetzt. Dieses nicht öffentliche Gremium hat am 17. Juli 2019 seine Arbeit aufgenommen und soll den Stadtverordneten eine Handlungsempfehlung in Form eines Abschlussberichts an die Hand geben.